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Versuchsingenieur – Berufsbild und Jobs
Was macht ein Versuchsingenieur?
Mähroboter, Kamera, Flugzeugturbine oder Auto. Ob in Laboren, in der Werkstatt oder auf speziellen Prüfgeländen – überall dort, wo Produkte und Systeme neu entwickelt oder verbessert werden, kommen Versuchsingenieure zum Einsatz. Angesichts der Vielfalt der Branchen und des anhaltend rasanten Entwicklungszyklus in vielen Produktsparten ist der Job eines Versuchsingenieurs vor allem eines nicht: langweilig. Im Gegenteil, als Versuchsingenieur kann man häufig auch eigene Ideen und Visionen verwirklichen.
Jenseits der Routine gehören Versuchsingenieure zu den gefragten Experten, die in der Festanstellung ebenso wie als externe Unterstützung ihren Wert – und ihren Preis haben.
Aufgaben und Tätigkeiten eines Versuchsingenieurs
Das Arbeitsumfeld eines Versuchsingenieurs wird bestimmt von dem Produkt, an dessen Entwicklung er beteiligt ist. Nicht nur, dass die Bedingungen mit jedem neuen Testlauf auf den Punkt genau reproduzierbar und genau messbar sein müssen – mit Blick auf den späteren Einsatz ist es zudem fast immer auch notwendig, dass Produkte in ihrer "natürlichen Umgebung" getestet werden müssen.
Was heißt: Versuchsingenieure in der Automobilbranche sind nicht selten in Skandinavien oder in den Bergen anzutreffen, wo ihre "Versuchs-Objekte" den härtesten Bedingungen ausgesetzt werden. Versuchsingenieure aller Branchen wissen: Mag die Computersimulation noch so genau und hilfreich sein, den finalen Praxistest kann sie nicht ersetzen.
Funktionalität und Wirtschaftlichkeit des Produkts und deren Verbesserung sind zwei Maßgaben, denen ein Versuchsingenieur verpflichtet ist. Er
- konzipiert, entwickelt, realisiert und betreut Qualifizierungs- und Entwicklungstests sowie Versuchsaufbauten, Prüfverfahren und Testmethoden
- testet Produkte und Systeme hinsichtlich Funktionalität und Kompatibilität – und beurteilt qualitativ und quantitativ den jeweiligen Entwicklungsstand (messtechnische Erfassung und Dokumentation!)
- entwickelt, vergleicht und implementiert Lösungen zur Optimierung der Produkte
- präsentiert die jeweiligen Versuchsergebnisse und Lösungsansätze
Dabei arbeiten Versuchsingenieure eng mit den innerbetrieblichen Entwicklungs- und Forschungsabteilungen, mit der Fertigung und dem Qualitätsmanagement sowie mit expliziten externen Stellen zusammen.
Ausbildung und Studium eines Versuchsingenieurs
Zwar gibt es Studiengänge, die zum Beispiel in einem Lehr-Modul "Simulation und Test" unterrichten, generell aber gilt: Versuchsingenieur ist weder ein eigener Bachelor- noch Master-Studiengang. Vielmehr erfolgt die Ausbildung zum Versuchsingenieur" in der Regel über eine Spezialisierung "on the job", Grundlage dafür ist aber immer ein abgeschlossenes Ingenieur- oder Naturwissenschaft-Studium an einer Hochschule oder Universität.
Physik, Chemie oder Biologie, Elektrotechnik, Maschinenbau oder IT, Werkstofftechnik und Verfahrenstechnik und immer häufiger Studiengänge an den Schnittstellen der Ingenieur-, Informations- und Naturwissenschaften wie Mechatronik, Aerodynamik, Technische Informatik, Bioinformatik oder Chemieingenieurwesen – in den Biographien von Versuchsingenieuren findet man, je nach Branche, die unterschiedlichsten Studiengänge.
Innerhalb des Berufsfeldes Versuchsingenieur gibt es viele (und fast jeden Tag mehr) Spezialisierungen. Unverzichtbare Eigenschaften und notwendige Skills sind aber stets:
- logisches Denken und analytischer Verstand
- Disziplin, Geduld und Genauigkeit; viele Versuchsreihen erfordern eine ausgesprochene Zähigkeit
- betriebswirtschaftliches Verständnis, um Produkte und Verfahren auf ihre Wirtschaftlichkeit beurteilen zu können
- Kreativität, Flexibilität und Organisationstalent für die Suche nach der besten Lösung
- Team-Play für die Zusammenarbeit mit der eigenen und anderen Abteilungen (Vertrieb, Marketing, Controlling)
- Fremdsprachenkenntnisse (Englisch!), da gerade in internationalen Unternehmen die jeweiligen Ansprechpartner häufig in unterschiedlichen Ländern sitzen
Gehalt eines Versuchsingenieurs
Wie hoch der Verdienst als Versuchsingenieur ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Zum einen spielt die eigene Berufserfahrung und die vorhandenen Qualifikationen eine Rolle. Zum anderen beeinflusst die Branche, die Unternehmensgröße und der Standort das Gehalt. Meist bewegt sich der Versuchsingenieur Verdienst zwischen 3.200 und 5.600€ brutto im Monat.
[Quelle: gehalt.de | Stand: 12/21]
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Fragen und Antworten
Wie werde ich Versuchsingenieur?
Einen direkten Studiengang für Versuchsingenieure gibt es nicht. Der klassische Weg zu diesem Beruf führt über ein abgeschlossenes Ingenieur- oder Naturwissenschafts-Studium an einer Universität oder Hochschule. Dabei kommen verschiedene Studiengänge in Frage, vom Maschinenbau, über Werkstoff- und Verfahrenstechnik, bis hin zu naturwissenschaftlichen Studiengängen wie Informatik, Physik, Chemie oder Biologie. Die Wege zum Versuchsingenieur sind sehr vielfältig.
Wo kann ich als Versuchsingenieur arbeiten?
Als Versuchsingenieur stehen Ihnen viele Branchen offen. Potenzielle Arbeitgeber sind vorwiegend Unternehmen, die sich mit der Entwicklung neuer Produkte befassen. Gute Chancen haben Sie, wenn Sie sich auf ein bestimmtes Fachgebiet spezialisieren. Da die meisten Unternehmen Versuchsingenieure suchen, die eine fachspezifische Ausbildung haben. Dabei sind die Bereiche Maschinenbau, Elektrotechnik und Aerodynamik besonders gefragt. Im Job selbst werden Sie die wenigste Zeit am Schreibtisch verbringen, Ihr Arbeitsumfeld sind häufig Labore, Werkstätten und Prüfgelände.
Was verdient ein Versuchsingenieur?
Versuchsingenieure verdienen im Schnitt zwischen 3.200 und 5.600 Euro brutto im Monat. Diese Gehaltsspanne ist auf verschiedene Faktoren zurückzuführen. Zum einen wird das Versuchsingenieur Gehalt von der Größe und dem Standort des Unternehmens beeinflusst, ebenso von der Branche selbst. Aber auch die eigene Berufserfahrung und Qualifikationen für den Versuchsingenieur Job spielen eine entscheidende Rolle.