Biologielaborant – Berufsbild und Jobs

Was macht ein Biologielaborant?

Biologielaboranten und Biologielaborantinnen arbeiten hauptsächlich, wie ihre Berufsbezeichnung schon verrät, im Labor. Hier untersuchen sie Pflanzen, Tiere, Mikroorganismen, Zellkulturen und einzelne Zellen, mit denen sie experimentieren und die Ergebnisse analysieren. Dabei haben sie es fast immer mit organischem Material wie Eiweiß, Blut, Viren und Bakterien zu tun, die sie teilweise selbst züchten und sie dann auf verschiedene chemische Reaktionen testen oder gentechnisch verändern. Diese Ergebnisse werden dann genauestens dokumentiert, analysiert und zu weiteren Forschungszwecken und zur Produktentwicklung genutzt. Das ist besonders bei der Entwicklung von Medikamenten und deren Wirkung nötig, damit sämtliche Nebenwirkungen, Effizienz und eventuelle schädigende Eigenschaften genau untersucht werden können, bevor ein Medikament auf den Markt kommt. Dabei sind Biologielaboranten auch oft direkt an Tierversuchen beteiligt, denn an bestimmten tierischen Organismen lässt sich das Risiko eines Arzneimittels für den Menschen am besten testen. Ein Biologielaborant sollte also nicht zimperlich sein, da sehr viele Stellenangebote für Jobs sich in der Pharmakologie bzw. der Pharmaindustrie finden.

Aufgaben und Tätigkeiten eines Biologielaboranten

Biologielaboranten arbeiten in Laboren, wo sie die unterschiedlichsten Versuche durchführen. Dafür planen und bereiten sie zunächst die Versuchsreihen vor und entwickeln Untersuchungsmodelle. Im Labor herrschen strenge Schutz- und Hygienevorschriften, da mit gefährlichen Stoffen, aber auch mit Proben gearbeitet wird, die nicht kontaminiert werden dürfen, damit keine Untersuchungsergebnisse verfälscht werden. Nach der Vorbereitung führen Biologielaboranten selbst Versuche, Tests und Untersuchungen durch, unter Einhaltung strenger Arbeitsvorschriften.

Je nach Labor und Tätigkeit fallen unterschiedliche Aufgaben an und es werden unterschiedliche Organismen untersucht. In einem mikrobiologischen und bakteriologischen Labor züchten Biologielaboranten Bakterien, Pilze und Viren, um Krankheitserreger zu erforschen.

In zoologischen und tierexperimentellen Laboren wird an Tierversuchen gearbeitet. In diesem Fall gelten auch ethische Prinzipien wie Tierschutzmaßnahmen, die das Tierschutzgesetz festlegt. Hier werden meist Arzneimittel getestet, die an bestimmten Tierarten, meist Nagetieren, ausprobiert werden. Das Versorgen, Narkotisieren, Testen und Operieren zusammen mit Tierärzten und anderen Wissenschaftlern an Tieren ist Teil des Alltags eines Biologielaboranten im tierexperimentellen Labor. Die Ergebnisse der Experimente und Untersuchungen werden genau dokumentiert und gegebenenfalls Gewebeproben entnommen. In diesem Rahmen werden meist Versuche für die Humanmedizin, Tiermedizin und für Kosmetik durchgeführt. So kann die Wirksamkeit eines Medikaments und mögliche Nebenwirkungen getestet werden, bevor es zugelassen wird und auf den Markt kommt.

Biologielaboranten können aber auch mit Pflanzen statt mit Tieren arbeiten, wenn sie in Laboratorien für Pflanzenzucht, -schutz oder Botanik angestellt sind. Hier werden Experimente und Untersuchungen an Pflanzen durchgeführt, wie zum Beispiel das Züchten neuer Pflanzenarten, die Anwendung von Gentechnik und das Präparieren von pflanzlichem Gewebe und Zellen. So trägt ein Biologielaborant zur Entwicklung von Lebensmitteln, Pflanzenschutzmitteln, Dünger oder Tierfutter bei.

Nach getaner Arbeit müssen die Ergebnisse und Messdaten sorgfältig analysiert und ausgewertet werden. Das geschieht meist mit Hilfe von Labormanagement- und Laborinformationssystemen und anderen digitalen Geräten. Auch Wartung und Pflege von Laborgeräten gehören zum Aufgabengebiet des Biologielaboranten.

Das sind die wichtigsten Aufgaben eines Biologielaboranten:

  • Untersuchungsmodelle entwickeln mithilfe von IT
  • Planung von Versuchsreihen
  • Planung von toxikologischen Studien
  • je nach Arbeitsort Durchführung von Versuchen an Tieren, Pflanzen, Zellkulturen oder Zellen
  • Diagnostik, z. B. Krankheitserreger im Blut finden
  • Einhaltung von ethischen Prinzipien, bei Tierversuchen insbesondere das Tierschutzgesetz
  • gegebenenfalls Pflege von Versuchstieren
  • Gewebeproben entnehmen, bearbeiten und untersuchen
  • kultivieren von Zellen
  • gentechnische und molekularbiologische Arbeiten durchführen
  • arbeiten mit automatisierten Laborsystemen
  • Wirkstoffe bestimmen
  • Messwerte dokumentieren
  • Ergebnisse analysieren

Ausbildung und Studium eines Biologielaboranten

Wer eine Ausbildung zum Laborant für Biologie machen will, muss nicht offiziell einen Schulabschluss haben, doch trotzdem haben die meisten Auszubildenden mindestens einen Realschulabschluss.

Die Ausbildung zum Biologielaboranten ist staatlich anerkannt und hat eine Dauer von dreieinhalb Jahren, Quereinsteiger sind hier eher unüblich. Während der intensiven Ausbildung erlernen Biologielaboranten abwechselnd in der Berufsschule und im Labor theoretische und praktische Kenntnisse und Fähigkeiten.

In der Berufsschule wird das theoretische Hintergrundwissen wie die verschiedenen wissenschaftlichen Arbeitsmethoden im Labor übermittelt, sowie Allgemeinwissen in Deutsch, Wirtschafts- und Sozialkunde. Im Labor bzw. Ausbildungsbetrieb werden konkrete Aufgaben übernommen, wie der Umgang und die Untersuchung von Versuchstieren, die Durchführung von Experimenten, das Dokumentieren von Daten und das Entnehmen von Gewebeproben. Weiterhin werden gesammelte Ergebnisse und Daten ausgewertet und mit unterschiedlichen Methoden analysiert. Zusätzlich stehen natürlich noch Schutz- und Hygienevorschriften auf dem Lehrplan.

Ende des zweiten Lehrjahres gibt es dann eine Prüfung, die zur Abschlussprüfung gezählt wird. Nach dreieinhalb vollen Ausbildungsjahren folgt dann die eigentliche Abschlussprüfung. Bei Bestehen ist man staatlich anerkannter Biologielaborant. Übrigens kombiniert die Ausbildung seit 2020 eine gemeinsame Qualifikation für die Berufe Chemielaborant, Biologielaborant und Lacklaborant, was Absolventen viele weitere Möglichkeiten und Wege nach der Ausbildung bietet. Biologielaboranten mit Abitur oder Fachabitur können nach der Ausbildung zum Beispiel noch zusätzlich Biochemie oder Biotechnologie absolvieren, die teilweise auch als duales Studium angeboten werden.

Soft Skills und Fähigkeiten eines Biologielaboranten

Damit ein Biologielaborant später im Job erfolgreich werden kann, sollte er einige bestimmte Voraussetzungen und Soft Skills mitbringen. Besonders die folgenden Skills sind wichtig:

  • Technisches Verständnis
  • Logisches und analytisches Denken
  • Schnelle Auffassungsgabe
  • Disziplin und Ehrgeiz
  • Belastbarkeit
  • Stressresistenz
  • Kreativität
  • Teamfähigkeit
  • Gute Englischkenntnisse

Karriere und Weiterbildung als Biologielaborant

Da Biologielaboranten in einem Beruf arbeiten, indem neueste wissenschaftliche Erkenntnisse eine zentrale Rolle spielen, ist es für sie unerlässlich, dass sie sich regelmäßig weiterbilden. Deswegen gibt es für Biologielaboranten viele Möglichkeiten für Fortbildung in unterschiedlichen Forschungsbereichen, wie Biotechnologie oder Physikalische Messtechnik.

Es gibt auch Aufstiegsfortbildungen, die Biologielaboranten durch das Erlernen zusätzlicher Qualifikationen bessere Aufstiegsmöglichkeiten bieten. Nach längerer Berufserfahrung kann eine Weiterbildung zum Industriemeister für Chemie oder zum Techniker für Biotechnik, Chemietechnik oder Umweltschutztechnik gemacht werden. Zusätzlich gibt es auch die Möglichkeit, sich zum Ausbilder weiterzubilden, der selbst Azubis ausbildet oder den Weg in die Selbstständigkeit einschlägt.

Bessere Zukunftsaussichten im Job erhält ein Biologielaborant außerdem, wenn er sich auf ein bestimmtes Fachgebiet spezialisiert, wie beispielsweise für Abwasser, Umweltschutz oder Arbeitssicherheit. So hebt er sich etwas von der Masse ab und kann sich als Experte in einem bestimmten Gebiet etablieren, indem es weniger Fachkräfte gibt und verbessert so seine Jobchancen.

Zu guter Letzt können Biologielaboranten mit Abitur oder Fachabitur nach der Ausbildung noch zusätzlich studieren. Studiengänge, die sich für Biologielaboranten anbieten, sind beispielsweise Biotechnologie, Umwelttechnik, Biologie, Biowissenschaften, Life Sciences, Biomedizin, Molekulare Medizin oder Agrarbiologie.

Randstad Professional Kandidat Christian H.

Bei Randstad Professional ist der Umgang extrem freundlich und es fühlt sich fast familiär an.

Christian Hauck
IT-Administrator

Gehalt eines Biologielaboranten

In der Ausbildung verdient ein Biologielaborant ein Gehalt zwischen ungefähr 960 Euro bis 1.020 Euro brutto monatlich. Die genaue Ausbildungsvergütung hängt aber natürlich vom Wirtschaftszweig und dem jeweiligen Betrieb ab und wo sich dieser befindet, denn ein Biologielaborant, der in München, Bayern, eine Ausbildung macht, bekommt mehr Gehalt als ein Azubi in Schwerin, Mecklenburg-Vorpommern.

Nach abgeschlossener Ausbildung erwartet einen Biologielaboranten zunächst ein Einstiegsgehalt von durchschnittlich  2.825 Euro brutto im Monat, nach über drei Jahren steigt sein Verdienst auf 2.921 Euro brutto. Erfahrene Biologielaboranten mit sieben Jahren im Job kommen auf 3.050 Euro brutto monatlich, nach mehr als neun Jahren auf durchschnittlich 3.496 Euro brutto.

Das Gehalt von Biologielaboranten kann aber auch jenseits dieser Durchschnittswerte liegen, denn neben Größe und Standort des Unternehmens sowie Branche spielt auch die individuelle Qualifikation bzw. die Berufserfahrung eine große Rolle.

[Quelle: gehalt.de | Stand: 11/22]

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Fragen und Antworten

Was ist ein Biologielaborant?

Ein Biologielaborant arbeitet im Labor und führt Versuche an Tieren, Pflanzen, Zellkulturen oder Zellen durch und analysiert daraus resultierende Ergebnisse.

Was macht ein Biologielaborant?

Biologielaboranten planen Versuchsreihen, entwickeln Untersuchungsmodelle, arbeiten bei Versuchen und Studien an Pflanzen, Tieren oder Zellen mit, halten strenge Schutz- und Hygienevorschriften sowie ethische Prinzipien wie Tierschutz ein, belegen Diagnosen durch Untersuchung z. B. des Blutes auf Krankheitserreger, kultivieren Zellen, pflegen gegebenenfalls Versuchstiere, entnehmen Gewebeproben, bestimmen Wirkstoffe, dokumentieren Messwerte,  analysieren Ergebnisse und führen gentechnische und molekularbiologische Arbeiten durch. Sie arbeiten häufig mit Ärzten, Tierärzten und Wissenschaftlern zusammen.

Wie viel verdient man als Biologielaborant?

Ein Biologielaborant verdient kurz nach der Ausbildung zunächst im Durchschnitt 2.825 Euro brutto monatlich. Nach drei Jahren im Job steigt das Gehalt auf 2.921 Euro brutto im Monat, nach sieben Jahren auf 3.050 Euro. Über neun Jahren bekommt ein erfahrener Biologielaborant durchschnittlich 3.496 Euro brutto.

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