Einkommensnachweis für Freiberufler: Liquidität vor Vermietern und Kreditgebern belegen

Wer schon einmal eine Mietwohnung gesucht oder einen Kredit beantragt hat, weiß: Um sicherzustellen, dass Interessenten von dauerhaften, vertraglich gebundenen Leistungen langfristig und zuverlässig zahlungsfähig sind, wird in der Regel ein Einkommensnachweis verlangt. Wie Sie als Freiberufler oder Selbstständiger auch ohne festes und regelmäßiges Einkommen Ihre Liquidität belegen können, erfahren Sie hier.

Wer sich selbstständig macht, wird früher oder später einmal mit dem Thema “Einkommensnachweis” konfrontiert – spätestens dann, wenn ein Umzug in eine größere Wohnung, die Anmietung eines Büros oder die Aufnahme eines Kredits für eine größere Investition ansteht. Aber auch Versicherungen möchten regelmäßig einen Überblick über die finanzielle Situation von Freiberuflern erhalten, um die monatlichen Beiträge entsprechend festzulegen oder anzupassen.

Doch was genau ist ein Gehaltsnachweis für Freiberufler eigentlich – und warum ist er in manchen Fällen so wichtig?

Wann und weshalb sind Einkommensnachweise notwendig?

Hinter einem Einkommensnachweis verbirgt sich die Idee, möglichst zuverlässig belegen zu können, dass Sie jetzt und in Zukunft genügend Einkommen generieren, um eine bestimmte Leistung in Anspruch zu nehmen. Besonders relevant ist dies für Leistungen, die auf einen längeren Zeitraum ausgelegt sind und bei denen der Leistungsgeber ein gewisses Risiko eingeht, beispielsweise bei der Vermietung einer Wohnung.

Denn ist der Mietvertrag einmal geschlossen, profitiert der Mieter in Deutschland zunächst einmal vom Kündigungsschutz – auch dann, wenn er eine Monatsmiete einmal nicht sofort oder nicht vollständig zahlen kann.

Um solche Verdienstausfälle und damit einhergehende Streitigkeiten zu vermeiden, lassen Vermieter sich daher bereits vor Abschluss des Vertrags belegen, dass der Interessent ausreichend Geld verdient, um die monatlich anfallenden Mietkosten bestreiten zu können.

Einfordern darf ein Vermieter einen Einblick in Ihre Finanzen aus juristischer Perspektive übrigens nicht; schließlich sind Gehaltsnachweise sensible Dokumente und stehen unter Datenschutz.

Allerdings kann der Vermieter Sie bitten, ihm freiwillig einen Einkommensnachweis zur Verfügung zu stellen. Falls Sie dem nicht Folge leisten, wird er Sie meist bei der Auswahl eines geeigneten Mieters nicht weiter berücksichtigen. Insofern ist es immer sinnvoll, einen geeigneten Nachweis bei der Bewerbung mit einzureichen.

6 mögliche Einkommensnachweise für Freiberufler

Dokumentation und Aufbewahrung Ihrer Unterlagen

Grundsätzlich sind alle der genannten möglichen Einkommensnachweise für Sie als Freiberufler ohnehin Teil Ihrer Buchhaltung – und im Falle von GuV bzw. EÜR, BWA und Steuerbescheiden sogar steuerlich relevante Dokumente. Daher sollten Sie diese Unterlagen stets aktuell halten und zehn Jahre lang sorgfältig aufbewahren – auch dann, wenn Sie gerade nicht auf der Suche nach einem geeigneten Mietobjekt oder einem passenden Kredit sind.