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Digitale Infrastruktur: Passen Sie Investitionen an den Bedarf Ihres Unternehmens an
Bei der Digitalisierung ist es wie so oft im Leben: Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Wie der Digitalverband Bitkom in einer Umfrage herausfand, stoßen neun von zehn Unternehmen bei Digitalisierungsmaßnahmen auf unerwartete Schwierigkeiten. Zuletzt bremste diese bei 98 Prozent der Firmen auch das derzeit schwache Wirtschaftswachstum. Bei 78 Prozent der Umfrageteilnehmer:innen schmälern zudem die gestiegenen Energiekosten den Spielraum für Investitionen in die digitale Infrastruktur. „Viele Unternehmen sind gezwungen, in einen Krisenmodus zu schalten“, fasst Bitkom-Präsident Achim Berg die Situation zusammen.
Einführung digitaler Technologien spielt für Unternehmen eine wichtige Rolle
Dennoch steht die Einführung digitaler Technologien nach wie vor ganz oben auf der Agenda vieler Betriebe. Das zeigt ein weiteres Ergebnis der Erhebung: Drei von vier Unternehmen planen oder diskutieren darüber, wie sie ihre Daten mit Big-Data-Analysen für die Optimierung ihrer Prozesse oder die Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen nutzbar machen können. Jede:r zweite Befragte setzt auf das Internet der Dinge, immerhin die Hälfte auf Virtual oder Augmented Reality, 3D-Druck und den neuen Mobilfunkstandard 5G.
Den Einsatz künstlicher Intelligenz erwägen zwei von drei Unternehmen dagegen nicht, ergab eine weitere Umfrage des Bitkom. Das erklärten 62 Prozent der Befragten damit, dass sie die Fachkräfte beziehungsweise die Daten nicht hätten, die sie bräuchten, um die schlauen Algorithmen zu trainieren. Jede:r zweite Umfrageteilnehmer:in gab außerdem an, dass ihm oder ihr die finanziellen Ressourcen für den Einsatz von KI fehlen. Eine Hürde, die sich in Anbetracht der angespannten Konjunktur so schnell wohl auch nicht aus dem Weg räumen lässt.
Investitionen in neue Technologien setzen eine Digitalisierungsstrategie voraus
Wer aktuell in die digitale Infrastruktur investiert, muss sich zudem sicher sein, dass sich der Aufwand rentiert. Diese Sicherheit bietet gerade mittelständischen Unternehmen eine Digitalisierungsstrategie, hat die Kreditanstalt für Wiederaufbau in einer Studie ermittelt. Das kommt nicht von ungefähr. Die Komplexität digitaler Technologien nehme von Plattformen über Cloud Computing und Big-Data-Anwendungen bis hin zu künstlicher Intelligenz zu, stellt Studienautor Dr. Volker Zimmermann fest. „Das liegt darin begründet, dass für die Nutzung zunehmend Know-how erforderlich ist.“
Selbst machen oder outsourcen? Eine Einzelfallentscheidung
Bevor Unternehmen in digitale Technologien investieren, sollten Sie Antworten auf Folgende Fragen haben:
- Welche IT- und Programmierkenntnisse haben die Mitarbeiter:innen?
- Wie kompetent kann die Belegschaft die neuen Tools nutzen?
- Welche Schulungen sind nötig?
- Wo müssen sie sich Unterstützung externer Profis ins Haus holen oder Leistungen am besten ganz an Partner outsourcen?
Dies sollten Unternehmer:innen für jedes ihrer Produkte und jeden Prozess getrennt entscheiden. Denn die Optimierung der Kundenfreundlichkeit einer Webseite lässt sich nicht mit der sicheren und effizienten Anbindung mobiler Geräte von Außendienstmitarbeiter:innen vergleichen und diese nicht mit der Digitalisierung der Buchhaltung oder von Prozessen in der Fertigung.
Wer eine Digitalisierungsstrategie entwickelt und für diese die Kompetenzen im Unternehmen analysiert hat, weiß auch, was er oder sie mit der Digitalisierung erreichen will. Sollen Prozesse effizienter und schneller werden, die Ansprache und Kommunikation mit Kund:innen direkter oder gar neue Produkte und Services entwickelt werden?
Investieren Sie nur in Technologien, die zu Ihrem Bedarf und Ihren Zielen passen
Nur wer das geklärt hat, kann zielgerichtet die Technologien suchen, die dem gegebenen Bedarf am besten entsprechen. Das ist wichtig: Denn Über- oder Fehlinvestitionen in die digitale Infrastruktur sind derzeit kaum zu finanzieren. Außerdem führen sie nicht zum Ziel. Wie die Unternehmensberatung PricewaterhouseCoopers in einer Studie zur Digitalisierung in der Industrie herausfand, erzielen „Unternehmen, die auf eine wohlüberlegte Auswahl von Technologien und Anwendungsfällen setzen, am ehesten überdurchschnittliche Erträge aus der digitalen Transformation.“
Damit diese Technologien dann im betrieblichen Einsatz auch funktionieren, ist im Rahmen der Bedarfsanalyse auch zu klären, wie und ob sie sich in die vorhandene IT-Infrastruktur einfügen. Eventuell muss diese erst modernisiert werden. Das erfordert zwar zunächst zusätzliche Ausgaben, kann aber langfristig Kosten sparen.
Wägen Sie Vor- und Nachteile proprietärer und cloudbasierter Lösungen detailliert ab
Ein schwerfälliges proprietäres System lässt sich allerdings auch durch flexibel aus der Cloud oder „as a Service“ beziehbare Module ersetzen. Wer Server, Datenbanken und Anwendungen in eigener Regie und eigenen Räumen betreibt, hat zwar sowohl über seine Hardware als auch seine Daten die volle Kontrolle. Die Systeme laufen dann aber oft viele Stunden, ohne wirklich optimal ausgelastet zu sein. Das verursacht neben den Kosten für das Equipment hohe Betriebs-, Wartungs- und Energiekosten.
Außerdem erfordern proprietäre Systeme große Investitionen, wenn das Unternehmen wächst und die IT sich an den gestiegenen Bedarf anpassen muss.
Setzt das System dagegen auf die Cloud, kann es dort Infrastruktur und Anwendungen flexibel so sourcen, wie es die Geschäftslage erfordert. Bei entsprechender Vertragsgestaltung fallen die Kosten dafür so an, dass sie aus den laufenden Einnahmen finanziert werden können. Wenn keine großen einmaligen Anschaffungskosten entstehen, schont diese ebenso wie Leasing das Eigenkapital. In wirtschaftlich schlechten Zeiten ist dies ein enormer Vorteil – vor allem, wenn Rücklagen für andere Investitionen benötigt werden.
Die Flexibilität und Skalierbarkeit von IT-Diensten aus der Cloud erschließen sich Unternehmen allerdings nur, wenn sie bei der Migration die zuvor auf ihren eigenen Systemen installierte IT-Landschaft nicht eins zu eins auf die Server in einem Rechenzentrum kopieren.
Nachhaltige Strategien senken Betriebskosten
Bei Ihren Digitalisierungsmaßnahmen sollten Sie den Nachhaltigkeitsgedanken nicht aus den Augen verlieren. Sie reduzieren damit nicht nur im Interesse der Umwelt Ihren CO2-Fußabdruck, sondern können auch ihre Betriebskosten erheblich senken.
Wer viel auf cloudbasierte Lösungen setzt, kann auch in Sachen Hardware abspecken: Mitarbeitenden reicht dann an ihrem Arbeitsplatz ein Mini-PC oder Thin Client. Denn die Anwendungen für ihre Arbeit müssen ja nicht mehr lokal gespeichert und betrieben werden. Das spart teure Energie. Ein Thin Client etwa zieht in der Regel zwischen 15 und 25 Watt aus dem Netz, ein Desktop-PC wenigstens 50 bis 100 Watt. Insgesamt können Unternehmen ihren CO2-Footprint durch den Umstieg auf die Cloud so um bis zu 84 Prozent verkleinern, haben Fachleute der Unternehmensberatung Accenture berechnet.
Das gilt auch, wenn sie dazu Software neu entwickeln müssen. Denn jedes Programm braucht Energie, um auf Daten zuzugreifen und diese zu verarbeiten. Wie effizient und stromsparend es dies tut, hängt davon ab, ob sich Entwickler:innen an Grundsätzen des „Green Coding“ orientieren und bei ihrer Arbeit auch Open-Source-Code verwenden. Dieser ist weniger aufwändig geschrieben und braucht daher weniger Rechenleistung und Energie, um ausgeführt zu werden. All das spart Kosten.
Cybersicherheit sollte bei der digitalen Infrastruktur an oberster Stelle stehen
Ebenso wie auf die Nachhaltigkeit ihrer Digitalisierungsmaßnahmen müssen Unternehmer:innen darauf achten, dass diese sicher sind. Denn immerhin 45 Prozent der vom Bitkom in diesem Sommer zum Thema Cybersicherheit befragten Verantwortlichen sehen durch Attacken aus dem Internet ihre geschäftliche Existenz bedroht. Zugleich sind sie größeren Risiken ausgesetzt, wenn Kolleg:innen vermehrt im Home Office arbeiten und sie mehr Mitarbeitende im Außendienst über mobile Geräte an die Systeme des Unternehmens anbinden.
„Auch die Angreifer werden immer professioneller und sind häufiger im organisierten Verbrechen zu finden, wobei die Abgrenzung zwischen kriminellen Banden und staatlich gesteuerten Gruppen zunehmend schwerfällt“, erklärt der Präsident des Digitalverbands, Achim Berg. So kamen 2021 mehr als vier von zehn und damit 43 Prozent mehr der Cyberangriffe als im Vorjahr aus China. Die Zahl der Attacken aus Russland stieg sogar um gut 56 Prozent auf 36 Prozent der Vorfälle. Vor den Kriminellen können sich Betriebe nur bedingt schützen, indem sie ihre Hardware sicherer gestalten. Cybersicherheit setzt vor allem die Wachsamkeit aller Mitarbeitenden und deren Bewusstsein für die Risiken voraus, denen ihr Betrieb im Internet ausgesetzt ist. Nicht nur im Umgang mit neuen Technologien, auch in ihrer cybersicheren Anwendung müssen die Kolleg:innen daher so regelmäßig geschult werden wie bei gesetzlich vorgeschriebenen Brandschutzübungen. Schließlich ist bei der Digitalisierung noch kein Meister vom Himmel gefallen.
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Ihre Checkliste für den Einsatz digitaler Technologien
- Entwickeln Sie eine Digitalisierungsstrategie für Ihr Unternehmen, bevor Sie überlegen, in welche Technologien Sie investieren wollen.
- Nur auf der Grundlage einer Strategie können Sie mit einer Bedarfsanalyse genau die Technologien ermitteln, mit denen Sie Ihre Ziele optimal erreichen.
- Überlegen Sie auch, in welchem Umfang Sie Anwendungen und Hardware benötigen und ob Sie Ihre vorhandene IT-Infrastruktur im Zuge einer Investition in neue Technologien modernisieren müssen.
- Wägen Sie die Vor- und Nachteile proprietärer Lösungen genau gegen die von cloudbasierten Diensten ab. Letztere erfordern keine großen Anfangsinvestitionen und lassen sich flexibel an Ihren Bedarf anpassen.
- Berücksichtigen Sie bei Investitionen in IT-Systeme und Entwicklungsaufträgen für Software, wie nachhaltig diese sind. Wenn Sie konsequent auf Green Coding und sparsam dimensionierte Hardware im Büro setzen, sparen Sie Kosten und verkleinern Ihren CO2-Footprint.
- Behalten Sie bei der Einführung neuer IT-Lösungen immer deren Sicherheit im Auge. Schulen Sie Ihre Mitarbeitenden zum Thema „Cybersicherheit“ und etablieren Sie eine Arbeitskultur, bei der Kolleg:innen problembewusst mit dem Risiko krimineller Angriffe aus dem Internet umgehen.
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