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Thema Scheinselbstständigkeit in der brand eins
Bundesverband für Selbstständige Wissensarbeit sensibilisiert mit Kampagne
Im bekannten Wirtschaftsmagazin, brand eins (Heft 09/2019), erschien im September ein Artikel zum Thema Rechtsunsicherheit der Freelancer, den der Verband der Gründer und Selbstständigen Deutschland (VGSD) e.V. initiiert hatte. Flankiert wurde der Artikel mit einer Aufklärungskampagne in Richtung der Mitglieder des Deutschen Bundestages. Hier hatte der Bundesverband für Selbständige Wissensarbeit (ehemals ADESW) mitgewirkt.
Der Artikel befasst sich mit mehreren Geschichten von Freiberuflern und lässt anhand unterschiedlicher Beispiele klar werden, wie ein gut gemeintes Gesetz und das Vorgehen der Deutschen Rentenversicherung Bund (DRV) im Feststellungsverfahren zur Scheinselbstständigkeit die gesamte deutsche Wirtschaft lahmlegt. Viel schlimmer noch, einzelnen hochqualifizierten Experten wird die Existenzgrundlage geradezu unter den Füßen weggezogen.
Weitere Aktionen des Verbandes rund um den Magazinbeitrag
Natürlich hat es der Verband nicht beim bloßen Artikel belassen. Im Heft liegt auch ein DIN A3 großes Plakat bei, auf dem verschiedene Zitate von Freiberuflern abgebildet sind. So heißt es zum Beispiel: "Was wir brauchen, ist eine pragmatische Lösung, die Flexibilität erlaubt! Vor jedem Auftrag die Kriterien prüfen zu müssen, wäre extrem zeitaufwendig und würde auch die Wettbewerbsfähigkeit der Soloselbstständigen schädigen." Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales wird mit der großen Überschrift "Liebes BMAS – was nun?" direkt angesprochen.
Die Inhalte des Plakats waren eine Reaktion auf den sogenannten "Zukunftsdialog" der BMAS. Die Seite befasst sich mit der Rechtssicherheit der neuen, modernen Arbeitswelt. Unter dem Punkt "Neue Balance von sozialem Schutz und individueller Selbstbestimmung bei neuen Erwerbsformen" fordert die Seite alle Freiberufler auf, die dort beschriebenen Lösungsansätze zur "Anpassung im Sozialversicherungsrecht" zu kommentieren.
Mit dem Plakat endet der Dialog mit der Politik jedoch nicht. Das Heft wurde an alle Mitglieder des Deutschen Bundestages versendet! In einem beigelegten Begleitschreiben wird erneut auf die Lage der Freiberufler hingewiesen. Damit der Fokus der Abgeordneten beim Thema bleibt, wurde noch prompt das Titelblatt geändert.
Wie sehr der Artikel einen Nerv trifft, sieht man übrigens an den vielen Leserbriefen von Freiberuflern in der Oktoberausgabe der brand eins. So liest man unter anderem Zitate wie: "Danke, danke, danke! Das erste Mal in 25 Jahren, dass jemand öffentlich und gut recherchiert positiv Stellung nimmt ..." , "Trotz eigentlicher Arbeitsunfähigkeit habe ich mich nicht in die soziale Hängematte begeben ... nachdem ich unsere Existenz mit viel Mühe gesichert hatte, hätte der Staat diese Existenz beinahe wieder verhindert, statt mich zu unterstützen ..." oder "Ich überlege nun, mich aus dem Gefühl der Ohnmacht heraus wieder fest anstellen zu lassen. Bleiben Sie bitte an dem Thema dran!"
Das haben wir uns von Randstad Professional und auch der Bundersverband längst zu Herzen genommen. Und wir werden noch lange nicht aufhören zu trommeln, bis eine echte Verbesserung der Situation eingetreten ist.