Was verdienen freiberufliche Konstrukteure?

Wir nehmen den Projektmarkt für selbstständige Konstrukteure unter die Lupe. Was verdienen sie? Wo sind sie besonders gesucht?

Den Krisen zum Trotz – Stundensatz für freiberufliche Konstrukteure steigt kontinuierlich

Die alte Floskel „über Geld spricht man nicht“ ist längst überholt und heute weiß man es glücklicherweise besser. Denn Transparenz schafft Vergleichbarkeit, was gerade im Projektgeschäft von Freelancern wesentliche Vorteile schafft. Durch Umfragen, wie den GULP Stundensatzkalkulator, wird ein Durchschnittswert generiert, so dass Freiberufler einerseits eine Basis für ihre Selbsteinschätzung und Kalkulationen haben. Auf der anderen Seite können sie in Verhandlungen auf diese Daten verweisen und eine potenzielle Unterbezahlung vermeiden.

In diesem Artikel widmen wir uns den selbständigen Konstrukteuren, wie sich deren Entgelte seit 2019 entwickelt haben und welche äußeren Faktoren eine wesentliche Rolle für das Zustandekommen dieser Zahlen spielen.

Eine grundsätzlich positive Entwicklung

Anhand der von Randstad Professional gesammelten Daten lässt sich feststellen, dass der Stundensatz im Mittel seit 2019 konsequent angestiegen ist. Lag der Schnitt im Januar 2019 noch bei 84,00 EUR, stieg dieser bis zum Jahresbeginn 2024 auf 99,00 EUR an. Ein außerordentlich hoher Anstieg wurde für das zweite Halbjahr 2022 sowie das gesamte Jahr 2023 festgestellt, was sicherlich durch das Ende der Coronapandemie zu begründen ist. Zu dieser Zeit kehrte die Euphorie zurück in die Unternehmen, die viele Projekte während Lockdown und Co. erst einmal auf Eis legten. Hier gab es einiges aufzuarbeiten, was sich letztlich in der Bezahlung widerspiegelte.

Verteilung der Stundensätze

Betrachtet man die prozentuale Verteilung, wie viele Konstrukteure was pro Stunde erzielen konnten, sind zwei Stundensätze (auf 10 EUR Schritte gerundet) am gängigsten. So lagen die Honorare von 70,00 EUR und 100,00 EUR mit jeweils 22,7 % auf einem geteilten ersten Platz. Auf Rang zwei mit 18,2 % rangierten 110,00 EUR. Wie in jeder dieser Umfragen gab es sowohl Ausreißer nach unten auf 60,00 EUR als auch nach oben auf satte 150,00 EUR.

Regionale Unterschiede spürbar

Bei der Ergebnisauswertung des GULP Stundensatzkalkulators wurde auch festgestellt, dass die Region ausschlaggebend für die Höhe der Entlohnung ist. Betrachtet man die durchschnittlichen Werte, so ergibt sich hier eine Diskrepanz zwischen 89,60 EUR in den 0er PLZ-Gebieten (hauptsächlich Sachsen) zu 102,80 EUR in 4er PLZ-Gebieten (NRW). Die dazwischenliegenden Zahlen weisen eine weniger große Kluft auf und variieren zwischen 93,00 EUR und 97,80 EUR pro Stunde.

Weitere Faktoren

Neben den regionalen Unterschieden spielen natürlich weitere Faktoren eine Rolle bei der Festlegung des Stundensatzes. So kann sich dediziertes Fachwissen, bspw. über eine spezielle Konstrukteur-Software, positiv auf die Bezahlung auswirken. Ähnlich verhält es sich bei spezifischen Branchenkenntnissen, die den Ablauf eines Projekts wesentlich beschleunigen und somit ein höheres Honorar rechtfertigen können. Letztlich spielen auch die Art und der Umfang des Auftrages eine Rolle bei der Preisfindung. Handelt es sich um einen komplexen und unternehmenskritischen Prozess, sind Kunden in der Regel eher gewillt, die Leistungen höher zu entlohnen.

Berechnen Sie Ihren Stundensatz

Sie sind neu im Freelancer-Geschäft und wissen nicht so recht, wie Sie Ihren persönlichen Stundensatz am besten kalkulieren? Erfahren Sie hier, was sie bei Ihrer persönlichen Kalkulation berücksichtigen sollten.

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